Sonntag nicht opfern für Wirtschaftsinteressen

Das Referendum gegen längere Öffnungszeiten bei Tankstellenshops kam zustande. Gerade zwei Monate musste gesammelt werden: Das Referendum gegen die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten bei Tankstellenshops steht. Bis am Freitag sind bei den Referendumsorganisationen rund 60 000 Unterschriften eingegangen, wie die Sonntagsallianz mitteilte.

 

Die Organisationen der Sonntagsallianz, die das Referendum gegen die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten in Teilen des Detailhandels lanciert haben, äusserten sich im Communiqué «hocherfreut über die schnelle Sammlung». Sie zeige, dass weite Teile der Bevölkerung das Anliegen der Sonntagsallianz unterstützten. Auch die Abstimmungen der letzten Jahre belegten das: In über 90 Prozent der Urnengänge habe sich das Stimmvolk gegen eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten ausgesprochen. Leider sei die Botschaft des Stimmvolkes noch nicht in der Politik angekommen, heisst es weiter. «Die Liberalisierung bei Tankstellenshops ist nur die Spitze des Eisbergs. Im Parlament sind weitere radikale Vorstösse hängig.» Der jüngste Vorstoss wolle den 24-Stunden-Arbeitstag im Schweizer Detailhandel einführen – sieben Tage die Woche. Begründet werde der Vorstoss damit, dass Tankstellenshops auch länger offen sein könnten.

 

Sonntag nicht opfern

 

Die Sonntagsallianz wehrt sich dagegen, dass der Sonntag den Wirtschaftsinteressen geopfert werde und immer mehr, schneller und flexibler gearbeitet werden solle. Die Sonntagsallianz ist ein Netzwerk von Arbeitsmedizinern, Kirchen, politischen Parteien (unter anderem die EVP), Gewerkschaften, Frauenverbänden und Suchtorganisationen. Sie wird von der Gewerkschaft Unia koordiniert und zählt zurzeit 26 Mitglieder. (sda)